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Charlotte Salmons

Charlotte MosbachDie aus Eisleben stammende Charlotte Mosbach (*1904) heiratete 1935 den Neersener Juden Otto Salmons, für den es die zweite Ehe war. 1937 wurde die gemeinsame Tochter Hanna geboren.

Bereits 1937 besaß Otto Salmons ein Ausreisevisum für Argentinien, aber kurioserweise entschied die „Jewish Colonization Association", die Familie habe zu wenig Kenntnisse für das Leben auf dem Lande. Und so musste Otto Salmons nach seiner Emigration am 13. Januar 1938 erst eine landwirtschaftliche Weiterbildung in Argentinien absolvieren.

Charlotte zog währenddessen mit den Töchtern Hanna und Lore (aus der ersten Ehe von Otto Salmons) zu ihren Eltern nach Eisleben. Dort war ihr Vater Gustav seit 1925 Lehrer und Kantor der Israelitischen Gemeinde und wohnte in der Synagoge an der Lutherstraße. In der Reichspogromnacht wurde die Synagoge verwüstet und Gustav Mosbach für einige Monate nach Buchenwald verschleppt.

Am 1. September 1939 brach der Krieg aus. Dadurch wurde es für Juden immer schwieriger auszureisen. Aber Charlotte schaffte es, mit ihren zwei kleinen Töchtern über abenteuerliche Wege nach Portugal zu gelangen, wo sie im Dezember 1941 ein Schiff nach Südamerika bestieg. Nach der Überfahrt war die Familie endlich wieder vereint.

Die Familie Salmons lebte bis 1947 in einem Ort, den Baron Maurice Hirsch gegründet hatte. Nachdem sie bei einem Unwetter all ihre Habe verloren hatte, zog die Familie nach Buenos Aires und eröffnete dort einen Delikatessen-Laden.

1957 zog Tochter Hanna nach Israel und wohnt seither im Kibbuz Kfar Giladi. Nach dem Tod Otto Salmons kam Charlotte zu ihr und starb dort 1985.

2018 wurde vor dem Haus Hauptstraße 61 ein Stolperstein für sie gesetzt.

 

"Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist" ( Gunter Demnig )

Standort Hauptstraße 61
47877 Willich
Ortsteil Neersen
Lebensweg Auswanderung

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