Stadt Willich

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50.Todestag des Anrather Malers Wilhelm Teuwen

Portrait des Malers Wilhelm TeuwenWilhelm Teuwen wurde 1908 in Anrath geboren. Sein bürgerliches Elternhaus war geprägt durch Solidität und kirchentreue Gläubigkeit. Nach dem Besuch der Gewerblichen Berufsschule in Krefeld stieg er 1923 in das väterliche Anstreichergeschäft ein und legte 1926 die Gesellenprüfung ab.

In den folgenden Jahren besuchte er in den Wintermonaten die Kunstgewerbeschule Krefeld, wo er erstmals mit der Bildenden Kunst in Berührung kam. In dieser Zeit setzte sich bei Teuwen der Gedanke durch, sich vollends der Kunst zu widmen.

Studium an der Kunstakademie Düsseldorf

In der Anfangsphase seiner künstlerischen Laufbahn übte sich Teuwen im Holzschnitt. Auf seinen ersten Arbeiten zeigen sich enge Bezüge zum deutschen Expressionismus. 1928 verwirklichte er dann seine ersten Arbeiten in Glas. Im Jahr darauf nahm er Studium an der Kunstakademie Düsseldorf auf, wo er in Klasse für Dekorative Kunst eintrat, die damals vom renommierten Professor Heinrich Campendonk geleitet wurde. Diesem fiel er schon bald durch seine überragende Begabung sowie seine handwerkliche Tüchtigkeit auf. Auf Vorschlag Campendonks wurde Teuwen nach nur zwei Jahren mit dem Diplom des Meisterschülers ausgestattet. Sein Atelier richtete er im Elternhaus auf der Jakob-Krebs-Straße ein.

Die NS-Zeit bedeutete für Teuwen einen Bruch. Nach und nach wurde die Düsseldorfer Akademie "gesäubert". Nachdem Campendonk verfemt ausschied, blieb er noch kurze Zeit und verließ die Akademie im März 1934. Fortan war er als freischaffender Künstler tätig und gestaltete vor allem Kirchenfenster, so in Wittlaer, Wanheimerort, Herzogenrath und in der Kapelle Vennheide.

Glasfenster in der Anrather Pfarrkirche und im Kölner Dom

Glasfenster von Wilhelm Teuwen in der Anrather PfarrkircheNach dem Krieg wurde Teuwen 1946 Professor und Leiter der Klasse für kirchliche Kunst und Glasmalerei an den Kölner Werkschulen. Daneben übernahm Teuwen zahlreiche Projekte. unter anderem am alten Düsseldorfer Landtag (1949/1950), Langhaus, Apsis und Krypta von St.Gereon (1949) sowie im Festsaal des Gürzenich (1954/1955). 1956 gestaltete er vier Fenster in der Pfarrkirche seiner Heimat Anrath. Dabei fügte er in die Ornamente der Originalfenster figürliche Darstellungen ein, die den Erzengel Michael, Erbischof Heribert (Bild), die Heilige Brigitta und den Heiligen Paulus zeigen.Sein bekanntestes Werk war die Ausmalung des 21 Meter hohen und 9 Meter breiten Nordfensters im Querhaus des Kölner Doms. Nachdem der ursprünglich beauftragte Heinrich Campendonk 1956 aus gesundheitlichen Gründen zurückzog, übernahm Teuwen das Werk. Der Künstler betrachtete das Nordfenster als sein Lebenswerk und fertigte zahlreiche Entwürfe. Dies führte dazu, dass er seine Arbeit nicht mehr selber fertigstellen konnte, da er 1967 an Krebs starb.Zu diesem Zeitpunkt waren das Maßwerk und die Triforien fertig gestellt.

Die Stadt Willich ehrte 2002 ihren großen Sohn mit der Benennung einer Straße im Baugebiet Gietherhof.