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Vor 100 Jahren - Grundsteinlegung für die Hubertusschule

Hubertusschule in Schiefbahn

Hubertusschule in SchiefbahnZur Zeit wird in unserer Stadt wieder viel über Schulen geredet, eigentlich sind die Schulen ein gesellschaftlicher Dauerbrenner - das war auch schon vor 100 Jahren so. Wenn sich das Problem auch etwas anders darstellte als heute: Klagen die Schulen momentan über kontinuierlich nachlassende Schülerzahlen, so waren es vor 100 Jahren exorbitante Klassengrößen, die unsere Altgemeinden dazu zwangen, sich Gedanken über neuen, zusätzlichen Schulraum zu machen.

So war es auch in Schiefbahn. Die Gemeinde prosperierte am Ende des 19. Jahrhunderts, die Einwohnerzahl hatte sich in gerade einmal fünfzig Jahren auf 4.000 verdoppelt.

Die alte, 1870 gebaute Dorfschule an der Kirche platzte aus allen Nähten. Mehr als 100 Schüler pro Klasse waren nicht die Ausnahme, sondern die unbefriedigende Regel. Da sich vor allem um die 1888 errichtete Seidenweberei Deuß & Oetker viele Familien angesiedelt hatten, reagierte die Gemeinde 1897 mit dem Bau einer zweiten Volksschule in der Niederheide.

Hatte der Schiefbahner Schulvorstand gehofft, damit vorerst alle Probleme gelöst zu haben, so hatte er sich massiv getäuscht: Denn schon nach wenigen Jahren erreichte die Klassengröße in der Schule „Schiefbahn Dorf" wieder an die 100. Die einzig probate Lösung war eine Erweiterung der Schule. Diese erfolgte in Form einer Dependance an der Schillerstraße - der heutigen Hubertusschule. Für sie wurde vor hundert Jahren, am 7.Juni 1911, der Grundstein gelegt.

1912 wurde das neue Schulgebäude fertiggestellt. Dort wurden fortan die ersten beiden Klassen unterrichtet, die älteren Jahrgänge besuchten weiterhin den Altbau an der Kirche.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und einem erneuten massiven Wachstum der Schiefbahner Bevölkerung wurde der Schulkomplex an der Schillerstraße mehrfach erweitert, 1958 wurden die letzten Klassen aus der baufällig gewordenen Schule an der Kirche herübergezogen und aus der Depandance wurde der alleinige Standort der Katholischen Volksschule Schiefbahn. Diese erhielt 1965 offiziell einen neuen Namen, den sie auch heute noch trägt - Hubertusschule.