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Vor 100 Jahren: Geburtstag des Anrather Künstlers Wilhelm Teuwen

Portrait des Wilhelm Teuwen

Wilhelm Teuwen gehört zu den bekanntesten Künstlern, die unsere Stadt hervorgebracht hat. Der gebürtige Anrather widmete sich der Glasmalerei und erlangte durch seine Arbeiten vor allem in den 1950er und 60er Jahren einen hohen Bekanntheitsgrad. Seine bedeutendste Arbeit war die Gestaltung eines Monumentalfensters im Kölner Dom.Teuwen wurde am 16.August 1908 in Anrath geboren. Nach dem Besuch der Gewerblichen Berufsschule in Krefeld stieg er 1923 in das väterliche Anstreichergeschäft ein und legte 1926 die Gesellenprüfung ab.

In den folgenden Jahren besuchte er in den Wintermonaten die Kunstgewerbeschule Krefeld, wo er erstmals mit der Bildenden Kunst in Berührung kam. Im Kaiser-Wilhelm-Museum lernte er den bekannten Maler Johan Thorn Prikker kennen. In dieser Zeit setzte sich bei Teuwen der Gedanke durch, sich vollends der Kunst zu widmen.1928 verwirklichte er dann seine ersten Arbeiten in Glas. Im Jahr darauf nahm er Studium an der Kunstakademie Düsseldorf auf, wo er in Klasse für Dekorative Kunst eintrat, die damals vom renommierten Professor Heinrich Campendonk geleitet wurde. Diesem fiel er schon bald durch seine überragende Begabung sowie seine handwerkliche Tüchtigkeit auf. Auf Vorschlag Campendonks wurde Teuwen nach nur zwei Jahren mit dem Diplom des Meisterschülers ausgestattet.

Die NS-Zeit bedeutete für Teuwen einen Bruch. Nachdem Campendonk verfemt ausschied, blieb er noch kurze Zeit und verließ die Akademie im März 1934. Fortan war er als freischaffender Künstler tätig. In dieser Zeit gestaltete er auch die Fenster der Kapelle Vennheide.

Nach dem Krieg wurde er 1946 Professor und Leiter der Klasse für kirchliche Kunst und Glasmalerei an den Kölner Werkschulen. Daneben übernahm Teuwen zahlreiche Projekte. unter anderem am alten Düsseldorfer Landtag (1949/1950), Langhaus, Apsis und Krypta von St.Gereon (1949) sowie im Festsaal des Gürzenich (1954/1955). 1956 gestaltete er vier Fenster in der Pfarrkirche seiner Heimat Anrath. Dabei fügte er in die Ornamente der Originalfenster figürliche Darstellungen ein, die den Erzengel Michael, Erbischof Heribert, die Heilige Brigitta und den Heiligen Paulus zeigen.

Sein bekanntestes Werk war die Ausmalung des 21 Meter hohen und 9 Meter breiten Nordfensters im Querhaus des Kölner Doms. Nachdem der ursprünglich beauftragte Heinrich Campendonk 1956 aus gesundheitlichen Gründen zurückzog, übernahm Teuwen das Werk. Der Künstler betrachtete das Nordfenster als sein Lebenswerk und fertigte zahlreiche Entwürfe. Ihm war es nicht vergönnt, sein Werk zu vollenden. 1967 starb Wilhelm Teuwen an Krebs, das Fenster des Kölner Doms wurde erst Ende der 80er Jahre endgültig vollendet.