Stadt Willich

Kultur & Bildung

Inhalt

Vor 50 Jahren: Einweihung der Jahnschule in Schiefbahn

die jahnschule in schiefbahn, 1970

„Betritt man das Gebäude durch den Haupteingang auf der Nordseite, so kommt man stufenlos in einen Vorraum von rund 100 Quadratmeter Fläche. Der Raum gewinnt durch seine moderne Beleuchtung. Die Decke ist aus Holz, eine Teil der Wände aus Kieselsteinen und darüber sind sechseckige Leuchten auf schwarzem Grund. Der Schulleiter kann von seinem Zimmer aus mit allen Klassenräumen sprechen und je nach Bedarf die Funkanlage einschalten. Das Lehrerzimmer gibt den Blick nach Norden und Süden frei. Die Lehrkräfte können von hier aus den Schulvorplatz und den Pausenhof übersehen."

Das Gebäude, was der Journalist der Westdeutschen Zeitung am 9.Oktober 1965 fast schon ehrfurchtsvoll beschrieb, war die damalige Katholische Volksschule Schiefbahn III an der Gartenstraße, die später unter dem Namen Jahnschule bekannt wurde.

Die Gemeinde Schiefbahn hatte sich beim Bau dieser Schule aber auch wahrlich nicht lumpen lassen - 2,4 Millionen DM flossen in den vom Architekten Lutz Limmer konzipierten Komplex, für damalige Verhältnisse eine stolze Summe. Dafür war alles auf dem neuesten Stand: Neun Klassenräume, Werk- und Physikraum, Turnhalle und Aula. Um den Schiefbahner Kindern die Möglichkeit zu öffnen, vor Ort Schwimmunterricht zu bekommen, hatte die Gemeinde außerdem den Bau eines 12 Meter langen und 6,50 Meter breiten Lehrschwimmbeckens beschlossen.

Am 15.November 1965 wurde die neue Schule feierlich eingeweiht. Da es noch keinen Schulleiter gab, überreichte der damalige Bürgermeister Dr.Lamers die Schlüssel dem Kempener Schulrat Labus. Und Schiefbahn besaß nun eine der modernsten Schulen des ganzen Kreisgebietes.

Aber wie sagt der Lateiner: Sic transit gloria mundi. Als Ende der 1980er Jahre die Anmeldungen an den Hauptschulen im Stadtgebiet dramatisch zurückgingen, stand auch die einst so stole Jahnschule zur Disposition. Als der Stadtrat am 2.Mai 1991 beschloss, zum Schuljahrsbeginn 1992 eine vierzügige Gesamtschule einzurichten, war damit zugleich die Auflösung der beiden Hauptschulen in Willich und Schiefbahn verbunden.

Am 1.August 1995 schlossen die Tore der Jahnschule letztmalig. Für ein Schuljahr wurde in Schiefbahn eine Depandance der Anrather Johannesschule gebildet, um den letzten Schülern noch einen Abschluß zu ermöglichen. Anschließend wurde das Gebäude für die Bedürfnisse einer Sonderschule umgebaut. Zum Schuljahrsbeginn 1997/98 zog dann die Willicher Pestalozzischule in das Gebäude.