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Vor 100 Jahren: Priesterweihe von Bernhard Nicolini

Portrait von Pfarrer Bernhard NicoliniWarum heißt das St.Bernhard-Gymnasium St.Bernhard-Gymnasium ?

Diese Frage erscheint auf den ersten Blick profan. Da es sich bei der Schiefbahner Schule um eine Ordensgründung handelt, liegt eine Benennung nach dem Heiligen Bernhard nahe. Und von denen gibt es auch gleich vier - freie Auswahl sozusagen: Da wäre Bernhard von Clairvaux, der Begründer des Zisterzienserordens, Bernhard von Menthon, der Schutzpatron der Bergsteiger, Bernhardin von Siena, ein bekannter Franziskaner-Mönch und schließlich Barnardo Tomolei, der Begründer des Olivetanerordens. Wer gab der Schule denn nun seinen Namen ?

Keiner. Benannt wurde das Gymnasium vielmehr nach dem Schiefbahner Pfarrer Bernhard Nicolini - als Anerkennung für seine Unterstützung bei der Ansiedlung der Hünfelder Oblaten in der ehemaligen Oetker-Villa.

Besagter Bernhard Nicolini wurde am 21.März 1890 in Köln-Ehrenfeld geboren. Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums in Köln studierte er an der Universität Bonn Philosophie und Theologie. Am 23.Februar 1918 ermpfing er im Kölner Dom die Priesterweihe, anschließend trat er seine erste Kaplanstelle in Essen St.Peter an. 1924 ging er als Kaplan nach St.Josef in Viersen, bevor er 1934 seine erste Pfarrerstelle in Vinkrath antrat. Im Dezember 1940 wurde er zum Pfarrer an St.Hubertus in Schiefbahn ernannt. Er führte die Gemeinde durch die schwierigen Kriegsjahre und die Nachkriegszeit. Dabei galt sein Augenmerk neben der Pastoralarbeit auch immer der Erhaltung und Verschönerung der Pfarrkirche.

Als am 1.September 1945 Pater Mehren mit seinem Leiterwagen in Schiefbahn eintraf und die leerstehende Oetker-Villa bezog,gab es nicht wenige, die die Gründung einer Missionsschule für eine wirre Idee hielten. Bernhard Nicolini gehörte nicht dazu. Er ließ Pater Mehren und den anderen Oblatenbrüdern jegliche Unterstützung zukommen. So konnte dann tatsächlich am 15.10.1946 die Missionsschule St.Bernhard mit angeschlossenem Internat eingeweiht werden. Es war der Beginn einer außergewöhnlichen Erfolgsgeschichte.

1957 übergab Bernhard Nicolini die Pfarrgemeinde an Bernhard Brück. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits schwer erkrankt und begab sich zur Kur nach Wiesbaden. Dort starb er am 2.Dezember im Alter von 67 Jahren. „Sein" Denkmal - das St.Bernhard-Gymnasium - gehört heute zu Schiefbahn wie St.Hubertus oder der Gänsejunge. Ehre, wem Ehre gebührt.