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100.Geburtstag von Dr.Bernhard Brück

Dr.Bernhard Brück im Jahre 1984„Diplomatische Schläue, Organisationstalent, Geschäftstüchtigkeit, Flexibilität, besonderer Einsatz im sozialen Bereich, stete Ansprechbarkeit, Engagement für die Jugend" - Wer so gelobt wird, der muss schon außerordentliches geleistet haben.

Hat er auch, jener Dr.Bernhard Brück, der vor 100 Jahren im Kreis Euskirchen geboren wurde, und der 27 Jahre lang Pfarrer an St.Hubertus in Schiefbahn war.

Am 16.Juni 1984 wurde er pensioniert und im Rahmen eines Hochamtes von seiner Gemeinde verabschiedet. Dabei versammelten sich an die tausend Besucher in der Pfarrkirche, was seine enorme Popularität widerspiegelt. Die Laudatio hielt seinerzeit der Vorsitzende des Kirchenvorstands Josef Pauen, der ihn unter anderem als „Don Camillo von Schiefbahn" charakterisierte.

Jener Don Camillo war 1957 nach Schiefbahn gekommen. Zuvor hatte er in Frankfurt Theologie studiert und 1939 im Aachener Dom die Priesterweihe empfangen. Seine erste seelsorgerische Aufgabe führte ihn dann nach Dülken. Es folgte der Zweite Weltkrieg, er erkrankte in Russland an Flecktyphus und wurde ins Lazarett Gars am Inn verlegt. Von dort aus kam er 1943 zum Studium an die Philosophischen Fakultät der Universität München, wo er 1945 promovierte.

Nach dem Krieg kehrte Dr. Bernhard Brück wieder als Kaplan und Jugendbeauftragter nach Dülken zurück, 1948 wurde er Rektor in Mülhausen. Und dann kam Schiefbahn, 27 Jahre lang. Hier erwarb er sich große Verdienste, vor allem um den Ausbau der sozialen Infrastruktur: Unter seiner Direktive wurden ein Altenzentrum mit Langzeitkrankenhaus, ein Jugendheim und zwei Kindergärten gebaut. Von 1968 bis 1979 war er zudem Regionaldekan der Region Kempen-Viersen.

Bei seiner Verabschiedung meinte die damalige Bürgermeisterin Käthe Franke, Pastor i.R. würde nicht „im Ruhestand" bedeuten, sondern vielmehr „in Reichweite". Und er blieb auch in Reichweite, widmete sich verstärkt der Seniorenarbeit, so als Altenseelsorger an den Sozialstationen der Caritas. Als 1992 der erste städtische Seniorenbeirat gewählt wurde, wurde er dessen Vorsitzender und blieb es bis 1994.

Seinen Lebensabend verbrachte er im Schiefbahner Hubertusstift, wo er am 4.Januar 2001 starb. Auch wenn sein außerordentliches Wirken jetzt schon einige Jahre zurückliegt, so ist die Erinnerung an den „Don Camillo von Schiefbahn" aber keineswegs verblasst.